Der Bretterboden im 3.OG
Wie in vielen alten Häusern sind auch bei uns die Böden nur aus Brettern gefertigt. Diese wurden auf die Balken genagelt und damit war der Zweck erfüllt.
Heute haben wir andere Anforderungen:
Erstens mögen wir unsere Böden fest und starr. Wir sind gewohnt, dass der Boden nicht bei jedem unserer Schritte mitwippt. Da in unserem Haus die Balken einen sehr grossen Sprung (Abstand) zueinander haben und auch nicht gerade die dicksten sind, passiert aber genau das: Es wippt und wippt.
Zweitens mögen wir es, wenn unsere persönlichen Gespräche in unseren vier Wänden bleiben. Ein paar Bretter als Boden sind nicht schallisolierend. Dies führt dazu, dass wir uns momentan durch die Böden bestens unterhalten können, was auf der Baustelle nicht stört und ab und an auch sehr praktisch ist, im Urlaub in der gemütlichen Ferienwohnung aber gar nicht geht.
Da die Bretter Geräusche nicht isolieren, können wir uns auf der Baustelle durch die Böden unterhalten. Dies hat uns schon so manches Treppenlaufen erspart.
Eine grosse Herausforderung stellt der neue Aufbau des Bodens dar. Da wir laut Baugesetz eine Raumhöhe von 2,3m einhalten müssen (wir haben schon eine Sondergenehmigung für eine Reduktion von 2,4m auf 2,3m erhalten), können wir die einzelnen Bodenaufbauten nicht nach Belieben bzw. nach koventionellem Vorgehen ausführen. Das Einfachste (nicht unbedingt Kostengünstigste und Schnellste) wäre, den ganzen Bodenaufbau mitsamt den alten Balken abzubrechen und eine Betondecke einzuziehen. Dies kommt für uns aber nicht in Frage, da wir möglichst viel der alten Bausubstanz erhalten wollen und Beton nur im Sonderfall eingesetzt wird (CO2 Ausstoss!). Also suchen wir nach einer anderen Lösung. Mit Holz erreichen wir nicht die gleichen Schalldämmwerte wie mit Beton, da uns die Masse fehlt. Doch wir versuchen's...
Mit Unterstützung des Basler Holzbauingenieurs Tobias Burkhard (Burki) erarbeiten wir ein Konzept, welches KertoQ-Platten, eine Trittschalldämmung und einen massiven Fichtendielenboden vorsieht.
Die KertoQ-Platten (Furnierschichtholz) werden mit Vollgewindeschrauben statisch mit den zuvor gebürsteten Holzbalken verschraubt, damit wir insgesamt einen höheren Querschnitt haben und die Schwingungen besser aufgenommen werden. Darauf kommt eine Dämmung aus Holzweichfaserplatten (gleichzeitig Installationsebene für Heizung und Elektrizität) mit Verlegeleisten und dann ein 35mm Dielenboden, der quer zur Balkenlage verlegt wird, um so die Sprünge besser zu überbrücken.
Die Kerto-Platten sind verlegt und verschraubt. Eine Verbesserung konnten wir bereits feststellen. Nun sind wir gespannt, wie es wirkt, wenn der Aufbau fertig ist.