23 neue Fenster
Das Casa Tre Valli hat viele Fenster. Auf vier Stockwerken verteilen sich insgesamt 23 Fenster. Auf der Westseite sind 11 Fenster und auf der Ostseite ebenfalls 11 Fenster. Das 23igste Fenster ist in der Nordfassade, zeigt talabwärts und lässt eine atemberaubende Sicht auf die alte Kirche des Dorfes frei. Dieses eine Fenster ist für uns etwas Besonderes und ich werde in einem zusätzlichen Blogeintrag darüber berichten.
Die anderen 22 Fenster waren im alten Haus - also so, wie wir es gekauft haben und wie alte Bilder aus den 20iger Jahren zeigen - schon da. Wir haben jedoch teilweise die Fenster in der Grösse zu Durchgängen geändert, um auf die Balkone oder Terrassen zu gelangen. Was sich einfach anhört, ist bei unseren Steinwänden eine kleine Herausforderung. Da die Mauern mit unterschiedlich grossen Bruchsteinen erbaut sind, werden die Durchbrüche sehr unregelmäßig und müssen im Anschluss wieder begradigt werden.
Mit Hilfe von Freunden und Familie werden die 23 Fenster eingebaut. In einem ersten Schritt müssen die Fenster- und Türrahmen in die Öffnungen eingesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass diese in jede Richtung "gerade" sind. Sind sie sowohl oben wie auch unten nicht im Wasser (also Ober- und Unterkante in der perfekten Waagrechten) und seitlich nicht im Senkel, werden sich später die Flügel nicht schliessen lassen. Zudem ist es wichtig, dass der Rahmen nicht nach innen oder aussen kippt. Sonst wird sich das Fenster immer eigenständig schliessen oder andernfalls immer auskippen. Hier ist also Massarbeit gefragt.
Und erneut merken wir, dass die dicken Bruchsteinmauern unsere Arbeiten erschweren. Jede dritte bis vierte Schraube, welche die Fenster- und Türrahmen an Ort und Stelle halten soll, verrutscht die Rahmen um Millimeter auf ihrem Weg durch Mörtel und Steine. So wird die Arbeit um einiges zeitintensiver als gedacht.
Anfangs waren wir sicher, dass wir ausschliesslich Holzfenster einbauen wollten. Auf Grund der Dauerhaftigkeit und damit das Haus eine zeitgemässe Ausstrahlung erhält, haben wir uns dann aber entschieden, Holz-/Alufenster zu verbauen.
Sind Rahmen und Flügel an ihrem Platz, werden die Fenster von innen mit Hanf isoliert. Anschliessend wird der Abstand zwischen Fenster und Wand mit Dämmputz ausgefüllt, so dass keine Zugluft mehr eintreten kann.
Von aussen werden die Fensterlaibungen mit einer Mörtelmischung aus Biascasand und Kalk verputzt. Die Fensterbänke, also der untere Teil der Laibung, sind nicht verputzt. Hier haben wir eine bauvorschriftliche Auflage. Die Fensterbänke müssen aus Granitstein sein, so wie im ganzen Dorfkern in Biasca. Da das Casa Tre Valli diese auch schon vor dem Umbau hatte, haben wir diese zuvor jeweils ausgebaut und nun wieder eingebaut.
Hier gut zu sehen: Die Fenster sind aussen in einer grau-grün-braunen Farbe gehalten. Diese Farbe ist in dem Gneis, aus dem unser Haus besteht, enthalten, so dass die Fenster sich in die Fassade einbetten und ein einheitliches Bild erzeugen.